Pflanzen und Pflegen
Pflanzen Wasser geben
Pflanzen sind lebendige Wesen und wie alles Lebendige brauchen auch Pflanzen Wasser. Das scheint selbstverständlich. Doch meines Erachtens ist Wässern eine Kunst. Denn das richtige Maß an Wasser ist für jede Pflanze anders und für eine gedeiliche Entwicklung unerlässlich. Deswegen habe ich hier einige Hinweise für Strauch- und Staudenbeete zusammengestellt.
Wie viel Wasser brauchen Pflanzen? Gießen Sie so reichlich, dass der Boden bis in die Hauptwurzelzone (>10cm) durchfeuchtet wird. Die Faustregel sagt: etwa 10 bis 15 Liter pro Quadratmeter, an heißen Tagen bis zu 30 Liter pro Quadratmeter. Um abschätzen zu können, wie viel Liter pro Sekunde aus ihrem Gartenschlauch kommt, füllen Sie zur Probe eine 10 Liter Giesskanne und zählen einfach mal mit: …1…2…3 etc. So bekommen Sie ein Gefühl für Menge und Zeit pro Quadratmeter. Sind Sie unsicher, ob Sie wässern sollen, prüfen Sie vor dem Gießen mit dem Finger, wie feucht die Erde ist.
Wie häufig muß gegossen werden? Grundsätzlich ist es besser den Boden im Garten nicht nur leicht zu befeuchten, sonder immer tiefgründig, das heißt bis in die Hauptwurzelzone (>10cm) durchdringend zu wässern. Beim oberflächlichen Gießen verdunstet das Wasser sehr schnell und steht den Wurzeln nicht mehr zur Verfügung. – Wird ein mit Pflanzen bedeckter Boden gründlich (s.o.) gewässert, ist einmal die Woche völlig ausreichend. Nur Pflanzen in südexponierten Lagen und praller Sonne sind alle 2 bis 3 Tage kräftig zu wässern.
Pflanzen, die frisch gepflanzt wurden oder Aussaaten, die nur über kurzes Wurzelwerk verfügen, benötigen mehr Wasser als schon stark verwurzelte und solche mit in die Tiefe gehendem Wurzelwerk. Sie müssen auch häufiger gegossen werden. Neben der Fingerprobe, lohnt sich der Blick auf das Blattwerk, um den Wasserbedarf Ihrer Pflanzen abschätzen zu können. Pflanzen, deren Blätter leicht hängen, brauchen ggf. mehr Wasser als ihre Nachbarn. Hier reicht das gezielte Wässern mit einer extra Portion Wasser z. B. 10 Liter aus der Gießkanne zwischendurch.
Wann ist die beste Zeit zum Wässern?
Die beste Zeit zum Wässern ist eindeutig der frühe Morgen. Der Boden ist in der Nacht abgekühlt und der morgendliche Tau sorgt für eine erste leichte Bodenfeuchte. Spritzwasser auf den Blättern kann über den Morgen verdunsten und Verbrennungen auf den Blättern werden vermieden. Der Mittag in der prallen Sonne ist kein guter Moment, um den aufgeheizten Garten zu wässern. Nur im Frühjahr oder Herbst ist Wässern in der Mittagszeit durchaus möglich. Auf den Abend fällt die zweite Wahl. Dafür sprechen mehrere Punkte:
- Der Boden ist noch sehr stark erwärmt, sodass Wasser schneller verdunstet.
- Es bilden sich schneller Pilze durch die warme, feuchte Erde.
- Schnecken und andere Schädlinge sind nachtaktiv und lieben feuchten Boden.
Wie wird am besten gewässert? Wählen Sie einen weichen, breitgefächerten Wasserstrahl. Gießen Sie wenn möglich in den Wurzelbereich und nicht auf die Blätter. Gerade bei Rosen kann durch eine zu starke Feuchtigkeit zwischen und auf den Blättern, der Pilzbefall gefördert werden. Wässern Sie auch die Beetränder und die Bereiche in denen scheinbar nichts wächst. Sie vermeiden dadurch Kahlstellen und fördern Bodendecker in ihrer Verbreitung. Geben Sie anspruchsvolleren Gewächsen eine Extragabe.